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Massentierhaltungsintiative: überflüssig oder wichtig für das Tierwohl?

Für Nationalrat Martin Haab will die Initiative einen Missstand beseitigen, welcher nicht existiert und Kantonsrätin Edit Häusler will nur noch so viele Tiere auf den Bauernhöfen wie es der Umwelt nicht schadet. Diese Ausgangslage sorgte für einen engagierten Wortwechsel an der Podiumsdiskussion in Dänikon.

Einen spannenden Schlagabtausch lieferten sich letzten Donnerstag Kantonsrätin Edith Häusler (Grüne) und der Nationalrat Martin Haab (SVP) im Anna Stüssi Haus in Dänikon vor rund zwei Dutzend Zuhören. Die Veranstaltung wurde von der SVP-Dänikon Hüttikon organisiert und für eine ausgewogene Diskussion sorgte Kantonsrat Christian Lucek. Die Umweltfachrau Häusler eröffnete das Podiumsgespräch mit den Worten: «Die Bauernhöfe sollen nur so viele Tiere halten, wie es der Umwelt nicht schadet, deshalb braucht es die Massentierhaltungsinitiative». Schliesslich habe sich in den letzten 40 Jahren der Fleischkonsum verdoppelt. Dem entgegnete Haab, der Präsident des Zürcher Bauernverbands, dass der pro Kopf Konsum im Vergleich zum umliegenden Ausland tiefer liegt. Haab sagte zum Publikum: «Die Initiative will einen Missstand eliminieren, der keiner ist.» Schliesslich sind alle dafür, dass es den Tieren gut geht. In den letzten Jahren haben die Bauern ihre Höfe nach dem Markt ausgerichtet und deshalb wird heute mehr Geflügelfleisch produziert. Wenn alle Konsumenten heute schon die Produkte aus tierfreundlicherer Haltung kaufen würden, bräuchte es keine weiteren Vorschriften.
Ein Geflügelbetrieb mit heute maximal 18’000 Tieren ist im Vergleich zu einem Biobetrieb mit 200’000 Hühnern in der EU geradezu klein. Zu ihrem Podiumsgegner sagte Kantonsrätin Häusler: «Die Initiative ist einen Steilpass für die Bauern. Es darf bei der Annahme nichts mehr in die Schweiz importiert werden was nicht den hiesigen Standard erfüllt.» Dazu meinte Nationalrat Haab, dass dies löblich ist, doch die WTO daran wohl wenig Freude haben werde. Inwiefern die Initiative mit den internationalen Verträgen einhergeht und ob es möglich sein wird, in ausländischen Ställen Kontrollen durchzuführen, daran zweifelten die aktiven Landwirte im Saal. Auf die Frage aus dem Publikum ob in Zukunft geschickter ein neuer Geflügelstall für 18’000 Hühner oder neun Mal die Fläche für je 2’000 Hühner verbaut, blieb offen. Für Häusler ist die Initiative ein gutes Instrument für die Bauern und sorgt für gerechte Preise. Für Nationalrat Haab ist sie unnötig und schädlich für die hiesige Landwirtschaft. In einem Punkt waren sich beiden einig und riefen auf, nur noch Qualitätsprodukte zu kaufen und den richtigen Preis dafür zu bezahlen.

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